Es ist unmöglich, die Arbeitsbedingungen von Busfahrern und Beschäftigten in anderen Unternehmen durch Verdi und die Gewerkschaften insgesamt zu verbessern. Um etwas zu erreichen, müssen die Busfahrer daher die Kontrolle über den Streik selbst in die Hand nehmen. Zu diesem Zweck schlagen die World Socialist Web Site und die Sozialistische Gleichheitspartei (SGP) die Einrichtung von Aktionskomitees vor. Obwohl die Vereinbarung die Mindestlöhne und Die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor festlegt, wird in der Praxis das Lohnniveau des gesamten Sektors nicht beeinträchtigt. Laut ETTA betrifft die Vereinbarung vor allem Busfahrer, die außerhalb der Hauptstadt Tallinn arbeiten, indem sie ihre Monatslöhne um 1.500 EEK auf 2.000 EEK (96 € auf 128€) erhöht. Da das Lohnniveau in der Hauptstadt höher ist, wirken sich die Bestimmungen über die Mindestlöhne weniger auf das Lohnniveau der Straßentransportarbeiter in Tallinn aus. Als im September eintägige Streiks begannen, waren die Busfahrer im Saarland mitten in einem zweiwöchigen Streik. Verdi sorgte jedoch dafür, dass diese Streiks getrennt blieben. Im Saarland teilte die Gewerkschaft die Beschäftigten der kommunalen Busunternehmen von den Beschäftigten privater Unternehmen. Die wichtigsten Änderungen in Bezug auf Arbeitszeit und Ruhezeit beziehen sich auf die Art und Weise der Erfassung der Gesamtarbeitszeit und die Aufteilung des Arbeitstages. Bei der Berechnung der Arbeitszeit wurde vereinbart, daß bei einer Berechnungsfrist für die Erfassung der Gesamtarbeitszeit zwei Monate überschritten werden, 60 % des sektoralen Mindestlohns für Überstunden gezahlt werden. Was die Aufteilung des Arbeitstages für die Fahrer im Personenverkehr betrifft, so kann sie in getrennte Arbeitszeit- und Ruhezeiten unterteilt werden. Die Ruhezeit zwischen den festgelegten Arbeitszeiten sollte mindestens drei Stunden betragen, und die Bereitschaftszeit, die nicht in der Arbeitszeit enthalten ist, wird nach der zweiten Stunde Bereitschaftszeit entsprechend dem sektoralen Mindestlohn bezahlt.
Volker Tuchar, Leiter des LHO-Geschäfts, schrieb arrogant auf der Internetseite des Verbandes: “Hessens Busunternehmen können keinen Kuchen-in-the-Sky-Vorschlag der Gewerkschaften finanzieren.” Er fügte bedrohlich hinzu: “Die Forderungen würden kleine und mittlere Unternehmen in Hessen in die Pleite bringen”. Die LHO beklagte, dass private Busunternehmen im Saarland kürzlich gezwungen seien, Bedingungen zuzustimmen, die über ihre wirtschaftlichen Mittel hinausgingen. Um einen Konkurs zu vermeiden, hätten viele Unternehmen dort ihre Konzessionspreise gestrichen, fügte der Verband hinzu.